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1. Die alte Geschichte - S. 12

1861 - Eisleben : Reichardt
12 492 Anfang derperserkriege gegen Griechenland. Rache gegen Atheng) und Eretria bewog den Darius zu diesen Feldzügen. Den Verlauf derselben siehe bei der griechischen Geschichte. Aufdarius folgt .Terxes (485—465). 2. Jegypten. 3009 Menes, Erbauer von Memphis,r) erster König von Aegypten. Das Nilland s) zerfiel in O b crägyp ten (Hauptstadt T h e b e n), M i t t e l a g y p t e n (Hptstdt. Memphis) und Unterägypten (Hptstdt. Sais). Das Volk theilte sich in 4 strenggesonderte Kasten: Priester, Krieger, Gewerbe- u. Ackerbautreibende, Hirten. Die Religion war wesentlich Naturdienst, der sich in viele Gottheiten zersplitterte (z. B. Amun, Isis und Osiris, Thot, Ptah). Auch Thiere als heilig verehrt, besonders der Stier Apis in Memphis.t) Glaube an Se ei e n w a n d e r u ng und Vergeltung nach dem Tode. Einbalsamirung der Leichen (Mu- mien). Felsengräber. Pyramiden (Königsgräber) und Obelisken. Alle Wissenschaft in den Händen der Priester. — H i e r o g ly p h en sch r ist, theils eigentliche Bilderschrift, theils Lautschrift, u) Pa- pyrus. 2500—2400 Die Pyramidenerbauer Cheops (Chufu) Chephren (C ha fra) und Mycerinuö (Menkera). Ihre Pyramiden bei Memphis (jetzt bei Gizeh unweit Kairo). Die höchste, die des Cheops, ist noch jetzt 450 Fuß hoch. v) In der Nähe der kolossale Sphinx ti) Wie ließ sich Darius stets daran mahnen? r) Er leitete zu diesem Zwecke den Nil etwas ostwärts ab. s) Von den Einwohnern Chemi genannt, d. i. schwarzes Land, im Gegensatz zur weißen Wüste. Hebräisch Mizrajim. t) Er galt als Sinnbild der Sonne und mußte schwarz sein mit einem weißen Fleck auf der Stirn. — Andere heilige Thiere waren Ibis, Katze, Krokodil, Ichneumon, selbst gewisse Käfer. u) Den Anfang zur Entzifferung der H. machte der Franzose Champollion. Das dreisprachige Denkmal von Rosette gab den ersten Schlüssel dazu. v) Einst maaß sie 480 Fuß. Die ganze Peterskirche zu Rom hätte Platz in ihr. Die Bauarbeiter verzehrten für 2^2 Million Thaler allein an Rettig, Zwiebeln und Knoblauch.

2. Die alte Geschichte - S. 34

1861 - Eisleben : Reichardt
34 gen.y) Als Statthalter von Kleinasien sammelt er Truppen, angeblich gegen eie Pisidier. Der Sparta- ner Clearchus führt ihm 10000 Griechen zu, darun- ter Len ophon und Chirisophu s. Der Zug ging zunächst von Sardes nach Tarsus, dann weiter über den Euvbratr:) in die babylonische Ebene. 400 Schlacht bei Cunaxa. Rückzug der 10000 Griechen. Obwohl die Griechen auf dem rechten Flügel siegten, ging doch durch den Fall des Cyrus die Schlacht ver- loren. Tissaphernes verspricht den Griechen, sie sicher zurück zu leiten, todter aber dann durch Verrath ihre Anführer. Da ermuthigt sie Lenophon, stellt sich mit Chirisopbus an ihre Spitze und beginnt einen geord- neten Rückzug. Derselbe bewegte sich nach Norden, und nach vielen Mühsalen und Kämpfen a) erreichten die Griechen bei Trapezunt das Meer, noch 8600 Mann stark. Darauf traten Spaltungen unter ihnen ein; doch konnte Lenophon noch 6000 Mann dem spartanischen Feldherrn Thimbron zum Krieg gegen die Perser zuführen, b) 309 Tod des Socrates.o) Sein Hauptgrundsatz war die Selbsterkenntniß. Unter seinen Schülern sind zu merken: Lenophon, Platon,ä) Alcibiades, Critias, Euclides aus Megara e) Von seinen Feinden angeklagt, daß er die Juaend verführe und neue Götter lehre, wurde er als 70jähriger Greis zum Giftbecher verurtheilt, den er, die Flucht verschmähend, trank, f) 396 König Agesilaus in Äle tu asten gegen dieperser. Der Feldzug galt dem Tissaphernes, der nach des Cyrus Besiegung die grieck. Städte Kleinasiens be- drohte. Bald jedoch siel Tissaphernes in Ungnade und y) Begünstigt von seiner Mutter Parysatis. z) Der bei Thapsacus überschritten wurde. a) Kampf gegen die Karduchen (Kurden). Winter in Armenien. d) Xenophon selbst nahm unter Agesilaus an demselben Theil, lebte dann lange zu Scillus in Elis (bei Olympia) und starb hoch- betagt zu Corinth. In der ,,Anavasis" hat er selbst den Feldzug des Cyrus und die Rückkehr der 10000 beschrieben. e) Vater Bildhauer, Mutter Hebamme, seine Frau Xanthippe, à) Von diesen beiden besitzen wir Schriften über Socrates. e) Wodurch bewährte er seine Anhänglichkeit an Socrates? f) Weshalb verzögerte sich seine Hinrichtung um einen Monat?

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 39

1865 - Eisleben : Reichardt
39 . Zunächst zog Alexander nach Griechenland, welches auf Befreiung hoffte, und ließ sich in Corinthd) von den Griechen als Oberseldherr gegen Persien bestätigen. 335 Zerstörung Thebens. Während Alexander gegen Thracier und Illyrier kämpfte, empörte sich Theben auf das Gerücht von seinem Tode. Aber mit größter Schnelligkeit erschien Alexander vor Theben und erstürmte die Stadt, welche völlig zerstört wurde, e) 334 Schlacht am Granicus. Alexander setzte mit nur 35000 Mann nach Kleinasien über und besiegte die Perser i unter Anführung des Rho- diers Memnon) am Flüßchen Granicus. Clitus rettet ihm das Leben. Ohne große Schwierigkeiten erobert er Kleinasien i Lösung des Knotens in Gordium», besonders als Memnon gestor- den war. In Tarsus erkrankt d) wird Alexander durch den von Parmenio verdächtigten Arzt Philippus ge- rettet. 333 Schlacht bei Iffus. Der Perserkönig Darius Codomannus«) geschlagen. Das Lager und seine Familie (Mutter Sisygambis, Ge- mahlin Statira nebst 3 Kindern) fällt in Alexanders Hände, er selbst flieht über den Euphrat. Friedensaner- bietuugen (Vorderasien) weist Alexander zurück und wendet sich vorerst nach Süden. 332 Eroberung von Syrien, Phönicien und Aegypten. Tyrus mußte 7 Monate lang belagert werden. 2000 Tyrier gekreuzigt, 30,000 als Sclaven verkauft. Palä- stina unterwarf sich ohne Schwertstreich (Opfer im Tem- pel zu Jerusalem); doch mußte Gaza 2 Monate lang belagert werden. Aegypten ohne Widerstand eingenommen, Alexandria gegründet. Zug zum Orakel des Jupiter Ammou, für dessen Sohn sich Alexander erklären ließ. 331 Schlacht bei Arbela. Der geschlagene Darius flieht nach Ecbatana. Alexander nimmt Babylon, Susa und Persepolis, welches verbrannt wird,?) erbeutet ungeheure Schätze und läßt b) Hier traf er mit Diogenes zusammen. (Dessen Bitte?) o) Nur die Tempel und das Haus, wo der Dichter Pindar gewohnt hatte, wurden verschont. d) In Folge eines Bades im Cydnus. e) Ebenfalls 336 zur Regierung gekommen, ein edler Mensch. f) Um den Brand Athens zu rächen. (Tänzerin Thais). Noch jetzt herrliche Ruinen. -

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 114

1865 - Eisleben : Reichardt
114 der Universität Prag, der ersten in Deutschland, welche bald 7000 Studenten zählte. In den Anfang von Karls Regierung fällt auch der schwarze Tod in Deutschland (1348). Geißler. Juden- verfolgung. 1348 Der falsche Waldemar in Brandenburg.r) Er wurde von Karl eine Zeit lang als Werkzeug gegen den baierschen Markgrafen Ludwig l. benutzt, dem nur 3 Städte treu blieben, s) Aber schon 1350 erklärte Karl den Waldemar für unecht und sprach die Mark Ludwig wieder zu. Auf diesen folgen seine Brüder Ludwig der Römer, dann Otto der Faule. 1356 Die goldene Bulle, t) Durch dieses Reichsgesetz wurde die Kaiserwahl (Kur- würde) auf folgende 7 Fürsten beschränkt: Die Erzbi- schöfe von Mainz, Trier und Köln; König von Böhmen, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Sach- sen, Markgraf von Brandenburg. Die Macht die- ser Kurfürsten wurde sehr erweitert und ihre Würde für erblich erklärt. 1360 Erfindung des Schießpulvers durch den Mönch Berthold Schwarz in Freiburg. 1373 Karl kauft Otto dem Faulen, dem letzten baier- schen Markgrafen, die Mark Brandenburg ab. Schon 1363 war ein Erbvertrag geschlossen worden; Otto mußte aber erst mit Gewalt gezwungen werden, die Mark gegen 600,000 Gulden an Kaiser Karl abzutreten, der sie für seinen Sohn Wenzel verwaltete; u) doch er hielt dieser bei Karls Tode Böhmen (1378), und die Mark kam an seinen zweiten '-Lohn Siegismund. 1378-1400 Wenzel. Zeigt sich anfangs nicht untüchtig, versinkt aber bald in Trägheit und Ausschweifungen, kommt fast nie aus Böh- men. Neigung zu Gewaltthätigkeiten; erklärt auf einem Reichstage alle Schulden, welche die Juden aussteheu hat- ten, für null und nichtig. — Joh. v. Nepomuck. v) r) Der Pilger beim Erzbischof von Magdeburg. Der Ring im Becher. s) Frankfurt, Spandau und Brietzen (Treuenbrietzen). t) So genannt von der goldenen Kapsel, in der sich das angefügte kaiserliche Siegel befand. Noch jetzt in Frankfurt a. M. vor- handen. u) Prächtige Hofburg zu Tangermünde a. d. Elbe. v) Beichtvater der unglücklichen Königin Johanna. Von der Moldau- brücke gestürzt, wird canonisirt und Schutzheiliger Böhmens.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 7

1890 - Leipzig : Reichardt
an den Ksten Griechenlands zahlreiche Handelsnieder-lassungen errichten. Seit dem 11. Jahrhundert ungefhr von den Griechen mehr und mehr aus dem stlichen Mittelmeer verdrngt, richten sie ihre Fahrten nach dem Westen. In teilten, Sardinien, Nord-Asrtka, wo bald Karthago (angeblich 850 durch die Tyrterm Elisa oder Dido erbaut) zu groer Blte gelangt, und in Spanien (Tarsis) zahlreiche phnicische Kolonieen. Ste wagen sich sogar in den offenen Ocean jenseits der Sulen des Herakles (Strae von Gibraltar) und grn-den Gadira (Cadix). . 559 Der Perser Cyrus') schlgt den Mederkontg Astyages bei Pasargd und grndet das persische ^Die Religion der Perser war die Zoroastrische Lehre (vgl. oben bei den Medern), Haupttugend Wahrhaftigkeit. Nach der Sage wchst Cyrus, Sohn der Mondne und des Persers Cambyses, Enkel des Astyages, bei Hirten auf. Harpgus. fr seinen Ungehorsam grau-sam gestraft, reizt den Cyrus zur Rache und Emprung. 548 Cyrus erobert Lydien mit der Hauptstadt Sardes und nimmt den reichen König Krsus gefangen. Angreifer war Krsus, durch das delphische Orakel verlockt, den Halys zu berschreiten. Nach einer unentschiedenen Schlacht bei Pteria, geht er nach Sardes zu-rck. Cyrus folgt ihm und schlgt ihn in einer zweiten Schlacht. Nach der Einnahme von Sardes begnadigt Cyrus den in seine Hnde gefallenen Krsus^). 547 Die kleinasiatischen Griechen durch Harpgus unterworfen^). , , , jr 538 Cyrus erobert Babylon und strzt das babylonische Reich. Letzter König war Nabonetus^). Nach der Eroberung Babylons ganz Vorderasien unterworfen. Den Juden wurde die Rckkehr in ihr Vaterland und der Wieder-aufbau des Tempels gestattet. 1) Persisch Knrus. (Hebr. Kores.) Er gehrte dem Geschlechte der Achmeniden an, das schon vorher unter medischer Oberhohelt der die Perser geherrscht hatte. v t 2) Der griechische Geschichtschreiber Herodot lt den Krsus vor seinem Sturze mit dem weisen Athener Solon zusammentreffen. Die Er-innerung an den Ausspruch Solans, da niemand vor dem Tode glcklich zu nennen sei, rettet ihn vor dem Feuertode. Die Erzhlung erscheint durchaus als Dichtung, schon der Zeit nach ist ein Verkehr zwischen König Krsus und Solon kaum mglich. ) Phoka. Fabel von den Fischen. 4) In der Bibel Belsazar. (Die Schrift an der Wand.)

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 167

1890 - Leipzig : Reichardt
167 tung der Lage der Arbeiter. Sein letztes Lebensjahr wird verdstert durch die tdliche Erkrankung des Krn-Prinzen Friedrich Wilhelm. 1888 am 9. Mrz stirbt Kaiser Wilhelm I. fast 91jhrig. Ihm folgt der Krn-Prinz unter dem Namen Friedrich Iii. Aver schon nach 99 Tagen erliegt derselbe feinen furchtbaren, mit wahrem Heldenmut ertragenen Leiden am 15. Juni 1888. 1888 Wilhelm^Ii. Deutscher Kaiser und König von Preußen. 1890 Fürst Bismarck legt seine Amter als deutscher Reichs-kauzler und preuischer Ministerprsident nach fast 28-jhriger Amtsdauer nieder. v 1890 Infolge des afrikanischen Vertrages (s. oben) tritt England die Insel Helgoland an Kaiser Wilhelm ab.

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 94

1890 - Leipzig : Reichardt
94 mit Ring und Stab) fr sich in Anspruch. Von den Priestern verlangte er Ehelosigkeit (das Coli bat), damit sie nur fr die Kirche lebten. Heinrich weist die An-sprche des Papstes zurck, wird nach Rom gefordert, lt durch ein Konzil deutscher Bischfe in Worms Gregor fr abgesetzt erklären. Darauf 1076 Gregors Bannfluch der Heinrich. Die Fürsten erklrten in Tribur, da sie einen anderen König whlen wrden, wenn er nicht binnen einem Jahre vom Banne losgesprochen sei. Da eilt Heinrich der den Mont Cenis nach Italien1). 1077 Heinrich in Canossa. Gegenknig Rudolf von Schwaben. Drei Tage lang stand Heinrich als Ber auf dem Schlo-Hofe in Canofsa"). Der Papst lst ihn widerwillig vom Banne. Die Fürsten whlten aber trotzdem Rudolf von Schwaben zum Könige (zu Forchheim). 1080 Rudolf von Schwaben fllt bei Merseburg. Heinrich fand in Sddeutschland und am Rhein viele Anhnger. Der Hauptvorkmpfer Rudolfs war der tapfere Otto von Nordheim, der einigemal der Heinrich siegte. Bei Merseburg jedoch wird Rudolf durch Gottfried von Bouillon gettet3). Hermann von Luxemburg, der hiernach als Gegenknig aufgestellt wurde, gewann keinen groen Einflu. Schwaben erhielt Friedrich von Hohenstaufen, Gemahl der Kaisertochter Agnes. Darauf Zchtigung Gregors, der Heinrich wieder in den Bann gethan hatte. 1084 Einnahme Roms. Gregor durch den Normannenherzog Robert Guiscard ge-rettet4), unter dessen Schutz er zu Salerno 1085 starb5). Heinrichs vergeblicher Kampf gegen die Markgrfin Mathilde. Die Ppste Urban Ii. und Paschalis Ii. erneuerten den Bann und verleiteten seine eigenen Shne Konrad6) x) Im strengen Winter von leinet treuen, vielgekrnkten Gemahlin Bertha begleitet. Tie deutschen Alpenpsse waren von seinen Feinden verlegt. 2) Schlo der reichen Markgrfin Mathilde von Toskana, die ihre Gter der Kirche schenkte und die treuefte Freundin des Papstes war. 3) Die abgehauene Hand im Dome zu Merseburg. 4) Dreitgige Plnderung Roms durch die Normannen. B) Im Glauben an die Gerechtigkeit seiner Sache mit den Worten: Ich habe Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehat, darum sterbe ich in der Verbannung." 6) Von der ppstlichen Partei zum Könige von Italien gekrnt, von einem Frstengericht aber der Nachfolge im Reiche fr unwrdig erklrt; stirbt in Florenz.

8. Bd. 3 - S. 311

1838 - Eisleben : Reichardt
waren mithin, in seiner letzten Zeit, großer als die der jetzigen Repu- blik Peru, wenigstens in der Richtung der Küste und des Andenzugs. Nach O. aber reichten sie nicht weit über Cuzco hinaus. Der Name Peru war aber unbekannt, und es laßt sich nicht mit völliger Gewiß- heit angeben, woher dieser Namen entstanden sey. Vasco Nunez de Balboa, der im I. 1513 von der Höhe der Anden, in der Nahe von Panama zuerst den großen Ozean erblickte (s. oben) sendete Schiffe südlich zur Erforschung der Küste. Eins derselben drang bis über den Äquator hinaus, und schickte einen Theil seiner Mannschaft an das Land. Man vermuthet, daß der Ort, wo diese Landung ge- schah das Thal Biru oder Viru in der Provinz Truxillo gewesen sey, und daß dieses Thal Veranlassung zur Benennung des ganzen Landes gegeben habe. Diese erste Ankunft der Europäer an der Küste Perus ereignete sich unter dem Inka Huayna Capac. Als hieraus durch das Gerücht vori den außerordentlichen Schätzen dieser Gegenden sich der Habsucht und dem Unternehmungsgeiste ein weites Feld eröffnete, verbanden sich Franzisco Pizarro, Diego de Almagro und der Mönch Hernandez de Luque zur Entde- ckung und Eroberung Perus. Sie erreichten 1526 die Peruanische Küste, kamen im folgenden Jahre nach Panama zurück, und Pizarro ging, um Theilnehmer zu werben, nach Spanien, wo er von Karl V. zum Statthalter des zu erorbernden Landes ernannt wurde. Mit .1 kleinen Schiffen uird 180 Mann kam er 1531 an die Küste Perus zurück und landete. Die innern Kriege, welche damals zwischen den beiden Brüdern Atah ualpa und Huascar, den Söhnen des früher verstorbenen Inka Huayna-Capac, herrschten und Peru zerrüt- teten so wie eine im Volke gehende Weissagung vom Untergange der Herrschaft der Inkas durch weiße, bärtige Männer, Kinder der Sonne, waren hauptsächlich Ursache, daß es der kleinen Anzahl von Spanischen Abenteurern gelang, sich ein Reich von solcher Ausdehnung zu unter- werfen. Die Geschichte der Eroberung enthalt übrigens ein betrüben- bendes Gemälde von der Barbarei der goldgierigen Eroberer, die sich die empörendsten Grausamkeiten gegen die Einwohner erlaubten. Den Inka Atahualpa nahm Pizarro durch Verratherei gefangen, ließ ihn hinrichten, ungeachtet er ihm versprochen hatte, ihn los zu geben, wo- fern er das Zimmer, worin er gefangen saß, mit einer solchen Masse Goldes füllte, die es fassen könnte, und ungeachtet diese Bedingung erfüllt worden war. Pizarro, der mit der unmenschlichsten Grausamkeit gegen die armen Peruaner gewüthet und Menschenblut in Strömen vergossen hatte, behauptete sich in seiner Statthalterschaft bis 1541 in welchem Jahre er nach Einigen auf dem Blutgerüste, nach Andern bei einem Aufstande umkam. Nach Pizarros Tode erhielt Peru Vizekönige als Statthalter, unter welchen der Inka Sayri-Tupak 1557 dem Throne feierlich ent- sagte; doch versuchten seine Brüder sich wieder unabhängig zu machen

9. Bd. 3 - S. 441

1838 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 441 (einer Stadt in der Provinz Bahia) der Weg nach der Provinz Mi- nas Geraes führte: „Am 21. Dezember wurde dieser Weg angetreten; allein schon der erste Tag überzeugte alle von den großen Beschwer- den, die sie auf diesem Wege zu bestehen haben würden. Ungebahnte Wege, häufig durch Dornen verengt, Waldströme ohne Brücken, Sümpfe, steile Berge, dies waren die Aussichten, wovon der Anfang schon einen Vorschmack gab. Dennoch vergißt der Reifende bei die- ser immer aufgeforderten Thätigkeit die Beschwerden, welchen er un- terworfen ist, und der Anblick jener herrlichen, erhabenen Weltnatur, gewahrt jedem durch immer neue und wechselnde Scenen Beschäfti- gung ; denn besonders der Europäer, der zum erstenmal in jene Wäl- der eintritt, bleibt in einer beständigen Zerstreuung. Leben und üppi- ger Pflanzenwuchs ist überall verbreitet, nirgends ein kleines Plätzchen ohne Gewächse, an allen Stammen blühen, ranken, wuchern und hef- ten sich Pflanzen, mannigfaltige Farrenkrauter, Flechten und Moose verschiedener Art. Das Dickicht bilden die Geschlechter der Palmen und Feigen und Tausende von andern größtentheils noch unbekannte Baumarten, deren abgefallenen Blüthen man auf der Erde liegen sieht und kaum errathen kann, von welchem der Riesenstamme sie kamen; andere mit Blumen völlig bedeckt, leuchten schon von Ferne weiß, hochgelb, hochroth, rosenroth, violet, himmelblau rc. und an Sumpfstellen drangen, dicht geschlossen, auf langen Schäften, die groß- ßen, schönen, elliptischen Blatter der Heliconien sich empor, die oft 10—12 F. hoch sind und mit sonderbar gebildeten, hochrothcn oder feuerfarbenen Blüthen prangen. Auf den höchsten Stammen, hoch oben in der Theilung der Äste, wachsen ungeheure Bromelia-Stauden, mit großen Blumenkolben oder Trauben, hoch zinnoberroth oder von andern schönen Farben; von ihnen fallen große Bündel von Wurzeln, gleich Stricken herab, welche bis auf die Erde niederhangen und un- ten den Reisenden ein neues Hinderniß bereiten. Solche Bromelia- Stauden füllen alle Baume an, bis sie nach Jahren absterben, und vom Winde entwurzelt, mit Getöse herabstürzen. Tausendfältige Schlingpflanzen, von den zartesten Formen bis zu der Dicke eines Mannsfchenkels, von hartem, zähem Holze, verflechten die Stamme, steigen bis zu der höchsten Höhe der Baumkronen, wo sie alsdann blühen und Frucht tragen, ohne daß je ein menschliches Auge sie sah. Manche derselben sind so wunderbar gebildet, wie z. B. gewisse Bau- hinia-Arten, daß man sie ohne Staunen nicht betrachten kann. Aus vielen derselben fault der Stamm, um den sie sich geschlungen, her- aus, und hier steht dann eine kolossale gewundene Schlange, deren Entstehung sich auf diese Art leicht erklären laßt. Wer vermöchte anschaulich das Bild jener Wälder dem, der sie nicht selbst gesehen hat, zu entwerfen! Wie weit bleibt hier die Schilderung hinter der Natur zurück! Nicht minder ausgezeichnet als die Pflanzen- ist die Thicrwelt,

10. Bd. 3 - S. 444

1838 - Eisleben : Reichardt
o' ■ . . - . . ' . . 444 Amerika. kann man sich überreden, daß das undeutliche, von dem Fremden leicht für das erfreuliche Zeichen der Menschennahe genommene Ge- brüll eines Stiers von einem Vogel, kaum größer als eine Europäi- sche Krähe herrühre, der sich unmittelbar neben dem Überraschten in dem Gebüsche verborgen halt. Die dumpfe Stimme tönt gleichsam aus großer Entfernung und macht die Entdeckung des Tbieres schwie- rig. Hat ihn ein Schuß verwundet zu Boden geworfen, so wagt man kaum, den furchtbar aussehenden kohlschwarzen Vogel aufzuneh- men. Ein großer, 2 Zoll hoher buschiger Kamm des Kopfes legt sich drohend und das Haupt fast verdeckend, nach allen Seiten her- unter; aus dem zum weiten hochrothen Rachen geöffneten Schnabel ertönt ein fchlangcnahnliches Zischen, die silberweißen Augen blitzen doppelt gefährlich aus dem aufgesträubten Gefieder, und bei diesem Anblicke denkt man, umgeben von umgefallenen Stammen und von hochaufgeschichteten modernden Trümmern, unwillkührlich an die furcht- bar giftigen, gleiche Orte bewohnenden Schlangen. — In dem tief- sten Dunkel der Wälder lebt vereinzelt ein wunderherrlicher Sänger; man bleibt lauschend und gleichsam fest gebannt stehen, wenn seine Klange, die durchaus mit nichts zu vergleichen sind als dem Schlage kleiner Glasglocken, vielfach modulirt, allein mit der richtigsten Beo- bachtung der Intervallen in eine regelmäßige Melodie vereint, aus den Baumwipfeln leise und langsam herabtönen. Es liegt etwas un- beschreiblich Sanftes, man möchte sagen etwas Überirdisches in diesem Glockenspiele, dessen Reiz durch das öde Schweigen des weiten Wal- des und die Unsichtbarkeit des überaus kleinen Sängers vermehrt wird. Man vermöchte um keinen Preis den endlich Entdeckten zu tobten, den sein einfaches, braunes Gefieder unter der Menge glanz- voller und vielfarbiger Tanagren und Certhien *), leicht übersehen laßt. Die Peruaner nennen diesen Vogel den Organisten oder Flöten- spieler." Zu den in Brasiliens Urwäldern lebenden Thieren gehören unter andern folgende, von welchen wir unsern Lesern eine kurze Schilde- rung mittheilen: 1. die Unze (Onea), mit welchem gemeinschaftli- chen Namen man in Brasilien drei zum Katzengeschlechte gerechnete Arten von Raubthieren bezeichnet, nennt aber zum Unterschied die eine die schwarze, die andere die braune und die dritte die gefleck- te Unze, welche alle sich in den Wäldern vorzüglich von Affen, Hir- schen und wilden Schweinen ernähren und gewöhnlich auf Baume klettern, um ihren Raub zu erlauern. Da wo Viehzucht getrieben wird, leben sie mehr auf Rechnung des Menschen und folgen ihm und seinen Heerden nach. Am zahlreichsten sind sie, wo, wie in den unermeßlichen Ebenen des Amazonen- und des la Platastromes die *) Dies sind zwei Gattungen von Vögeln, wovon die ersten auch Mer' len und die letzten Baumläufer heißen.
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